1600-1950m
Entkoffeinierung durch Ethylacetat aus Zuckerrohr
Am Beginn der Kaffeekultivierung stand die Wirkung des Koffeins im Mittelpunkt. Dieses Molekül ist für viele Menschen nach wie vor eine wesentliche Motivation Kaffee zu trinken. Darüber hinaus ist Kaffee mit 0,1% Trockenmasse Aromen-Anteil auch eines der Aromen-reichsten Lebensmittel, das wir kennen. Die Beglückung durch die unterschiedlichen aromatischen Eindrücke ist aufgrund des Koffeins meistens nur für die erste Tageshälfte reserviert. Lange Zeit haben wir uns gegen entkoffeinierten Kaffee gewehrt. Zum einen, weil es nicht dem natürlichen Vorkommen der Kaffeepflanze entspricht. Zum anderen, weil für lange Zeit die synthetisch-chemischen Entkoffeinierungs-Methoden am Markt vorherrschend waren. Dieser Umstand hat sich geändert. Durch die Zusammenarbeit mit Belco aus Bordeaux haben wir einen guten Ansprechpartner für entkoffeinierten Kaffee gefunden. Entkoffeinierten Kaffee kann man nicht von einzelnen Produzenten kaufen, da hier die Mengen für die Entkoffeinierung zu klein und damit zu teuer sind. Das heißt, Belco erstellt Qualitäts-Label unter dessen Dach viele Produzenten zu definierten Qualitätskriterien ihre Ernte für die Entkoffeinierung verkaufen können. Dies ist in etwa vergleichbar wie in Äthiopien, wo meistens bis zu 400 Kleinbauern an eine washing station liefern.
Die Kaffeebohnen stammen von kleineren und mittleren Fincas aus der CAUCA Region in Kolumbien. Das Unternehmen DESCAFECOL betreibt die Entkoffeinierung in Kolumbien seit 1988. Der Betrieb hat sich auf die Entkoffeinierung mit Ethylacetat spezialisiert. Der Aromastoff besitzt gute Lösungseigenschaften für Koffein und entstammt der Zuckerrohrproduktion. Ethylacetat ist ein Reife-Aroma im Zuckerrohr und ist gesundheitlich unbedenklich. Durch die kleinen Reste des Reifearomas, die nach dem Prozess in den Bohnen verbleiben, erhalten die Kaffeebohnen auch nach der Röstung einen leicht süßlichen Hauch, der sich bis in die Tasse hält.