Was uns verbindet

ÜBER DEN STELLENWERT VON KUNST UND DESIGN BEI 220GRAD.

Um in unser Denken Ordnung zu bringen, versuchen wir die Welt zu kategorisieren. Das hilft uns, Dinge zu benennen, es hilft uns, auszuschließen, es hilft uns, zu fokussieren. Diese Einteilung muss immer aufs Neue unternommen werden, denn die Welt ist im stetigen Wandel und so auch wie wir sie sehen.
Es braucht Anhaltspunkte. Wir fühlen uns angezogen von Konzepten, die uns die Welt neugierig betrachten lassen und nicht in gewohnten Haltungen verharren. Diese haben wir oft in der Kunst und im Design wiedergefunden und sie haben uns stets inspiriert und angetrieben, die eigenen Positionen zu
reflektieren und neue Wege zu gehen. Die Kunst – wie auch die Chemie – schafft es mit großer Kraft zu zerlegen und zu zerstückeln und wieder neu zusammenzusetzen. So ist doch im Kleinen wie im Großen alles eine verspielte Auseinandersetzung mit dem Leben und uns mittendrin.

Wir befinden uns nun im Sommer 2023. Viele Menschen aus aller Welt, Einheimische, Kunstschaffende und Mitwirkende gehen in unseren Kaffeehäusern ein und aus – wir tauschen uns aus, lernen uns kennen.

Lebenswelten treffen aufeinander – der Kaffee scheint oft das einzige zu sein, das uns verbindet. Er lockt die Menschen an diesen Ort, sie sitzen nebeneinander, sie beobachten einander, sie treten in Kontakt. Und oft fängt sich etwas ganz langsam an zu verbinden und die Welt ordnet sich wieder neu.

Wie im Kunstwerk (siehe Abbildung) von Maria Bartuszová sind es die Verbindungen, die zusammenhalten. Sie können stabilisieren, sie können begrenzen, sie können sich lösen und an anderer Stelle wieder anknüpfen. Gemeinsam mit dem Museum der Moderne Salzburg haben wir eine Limited Edition entwickelt und sie Blend of Arts genannt. In ihr befinden sich Bohnen aus Äthiopien, Kenia und Guatemala. Einzeln liegen sie in der Verpackung.

Bild: Maria Bartuszová, Untitled, 1986. Alison Jacques, London. Foto: Michael Brzezinski

Unterschiedlicher könnten sie nicht sein: Der dominante Kenia mit seinem klaren Johannisbeer-Aroma, der cremige Harrar aus Äthiopien mit seiner angenehm süßen Würze, der kräftige Robusta aus Guatemala mit seinen molligen Nuss- und Karamellnoten.

Die Barista spielen sich mit den Settings. Während der Extraktion werden die chemischen Elemente im Kaffee in kleinste Teilchen zerlegt, um sich in der Tasse in einer neuen Verbindung wieder zusammenzufinden.

So scheint es unser aller Aufgabe zu sein, die Welt immer wieder aufs Neue in kleinste Teile zu zerlegen, um sie dann wieder in neuer Form aufzubauen.

Das Museum der Moderne Salzburg wird 40 Jahre. Seit seinen Anfängen nimmt es sich zur Aufgabe, eine Plattform für genau diese Prozesse zu sein. Unzählige Künstlerinnen und Künstler haben über Jahrzehnte mit ihren Arbeiten das Denken in unserer Stadt beeinflusst und sollen es auch in der Zukunft tun. Derzeit ist im Museum am Standort Mönchsberg die erste Werkschau der Bildhauerin Maria Bartuzszová im deutschsprachigen Raum zu sehen.

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https://www.museumdermoderne.at/ausstellungen/detail/maria-bartuszova/

Im Museum der Moderne Salzburg läuft derzeit eine Sonderaktion: Während der Sommerferien 2023, von 8. Juli bis 10. September 2023, ist der Eintritt für alle Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 19 Jahren in beide Standorte des Museums gratis.

https://www.museumdermoderne.at/kunst-geschichten/detail/sommerfrei-im-museum/

Bild: Museum und Café. Tür an Tür. Foto: Karin Pasterer für 220GRAD

Das Museum der Moderne Salzburg feiert 2023 seinen 40. Geburtstag. Aus diesem Anlass ist derzeit an seinem ersten Standort, dem Rupertinum, eine Ausstellung über die Geschichte(n) des Hauses und der Menschen, die es seither belebten und beleben zu sehen (Das Rupertinum und seine Geschichten. 40 Jahre – viele Stimmen, bis 12. November). Die zweite aktuelle Schau lockt insbesondere zahlreiche Festspielgäste in den Altstadt-Standort des Museums, denn sie ermöglicht die der Wiederbegegnung mit Jahrzehnten der Inszenierungsgeschichte: Vorhang auf! Theaterfotografie von Ruth Walz (ebenfalls bis 12. November).

Das Museum der Moderne Salzburg versteht sich nicht nur als Ort der Kunst, sondern als Ort der Vermittlung, der Begegnung, auch des Feierns und des Sich-Austauschens über aktuelle Fragen. Vortrefflich lässt sich letzteres bei einer Tasse Kaffee tun, etwa im 220GRAD Rupertinum.
Zum Jubiläum haben das Café und das Museum eine Sonderedition herausgebracht – Blend of Arts – die aus Bohnen unterschiedlicher Herkunft eine belebende, ausgewogene Mischung ergibt. Ein schönes Beispiel dafür, dass verschiedene, auf den ersten Blick gegensätzliche Materialien und Formen etwas sehr stimmiges Neues entstehen lassen können. 

Verbindungen dieser Art lassen sich derzeit auch bei einer aktuellen Ausstellung am zweiten Museumsstandort auf dem Mönchsberg entdecken – sowie auf der Kaffeepackung der Sonderedition: Die Bildhauerin Maria Bartuszová entwickelte, inspiriert von Naturbeobachtungen und persönlichen Erfahrungen, ein poetisches, eindringliches Werk aus Materialien wie Gips, Schnur, Aluminium, Bronze, Stein und Holz. 

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